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  • Technische Orthopädie und Silikontechnik in Zürich

Grundlegende Voraussetzungen

Die Versorgung von propriozeptiven Fussorthesen erfordert eine intensive Vordiagnostik schon bei der Inspektion (Gelenkstellungen, Beinachsen, Trophik, Schwellungen etc.).

Sie bedarf des Weiteren einer eingehenden beobachtenden Ganganalyse im Sinne einer Beobachtung der Gangabwicklung, evtl. zusätzlich einer instrumentierten Ganganalyse beispielsweise mittels Videoanalyse (Gangbild, ggf. Laufbandstrecke).

Es wird besonderer Wert auf eine intensive Palpation gelegt, da die Positionierung der entsprechenden „Druckpunkte" ausgesprochen exakt erfolgen muss. Dabei ist darauf zu achten, dass die Palpation in maximaler Dorsalextension der Fussgelenke und der Zehen erfolgt.

Einer der wichtigsten und aufwendigsten Punkte ist die anschliessende Therapiezielplanung, bei der unter anderem die einzelnen Ansatzpunkte, beispielsweise:

  • Wo werden Druckpunkte eingesetzt, um was zu erreichen?
  • Welche Strukturen sollen gedehnt werden, um Verkürzungen zu behandeln?
  • Wo werden Pelotten eingesetzt, um evtl. Tonusänderungen zu erreichen?

und Therapieziele beschrieben werden.

Handwerkliche Voraussetzungen

Entsprechend der traditionellen orthopädietechnischen Vorgehensweise werden propriozeptive Fussorthesen zunächst von der Verbesserung der Rückfussstatik her aufgebaut.
Die Hinterkappe des Schuhs muss so gestaltet sein, dass ein Abrutschen des Fusses von der Fussorthese verhindert und die Lage der Pelotten garantiert wird.
Die Nutzung der Aufbauelemente erfolgt nach dem Schema Anatomie/Physiologie/Zielerreichung.
Folgende wesentliche Aufbauelemente werden abgestimmt:
I. Mediale Rückfussstütze (Sustentaculum-Stütze) zur Aktivierung der Tibialis-Muskulatur und Anhebung am Sustentaculum
II. Laterale Rückfussstütze (laterale Gegenpelotte) zur Aktivierung der lateralen Steigbügelmuskulatur
III. Retrocapitale Pelotte oder Stufe zur Detonisierung des Gastrocnemius- Soleuskomplexes
IV. Zehensteg

III und IV wirken im Sinne der Detonisierung der Zehenbeugemuskulatur und der Plantarfaszie.
Je nach spezifischer Zielsetzung können die Bauelemente entsprechend positioniert und in Höhe beziehungsweise Breite unterschiedlich bearbeitet ausfallen.
Wichtig ist, dass die Fussorthesen fest für ein Paar Schuhe verarbeitet werden, dementsprechend erfordert die individuelle handwerkliche Erstellung eine Bearbeitung des Fussorthesenoberflächenreliefs nach den funktionellen Zielsetzungen und eine exakte Anpassung der Orthese im Schuh.

Ein Qualitätssicherungsprogramm mit klarer Definition der zu erreichenden Ziele wird angewendet.

Kontrolle

Im Hinblick auf die Kontrolle der Zielerreichung ist ein kurzfristiger Termin zur Kontrolle der Passgenauigkeit und evtl. Druckprobleme 1 bis maximal 3 Wochen nach Abgabe der Fussorthesen erforderlich. Es sind weitere mittelfristige Kontrolltermine bis 3 Monate nach Abgabe nötig, um die zu erwartende längerfristige Wirkung zu kontrollieren.

Schuhe

Es ist besonders darauf hinzuweisen, dass auch das erforderliche Schuhwerk für eine derartige Versorgung qualitativ geeignet sein muss. Mehr dazu hier.