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  • Technische Orthopädie und Silikontechnik in Zürich

Die Propriozeptive Fussorthese (DFO) nach Nancy Hylton

Die DFO (dynamic foot orthosis), ist ein therapeutisches Hilfsmittel zur Behandlung von Patienten mit leichten Gleichgewichts- und Koordinationsschwierigkeiten bis hin zu schwerer Cerebralparese.

Die Physiotherapeutin (PT) und Orthetikerin (LO=Licensed Orthotist) Nancy Hylton absolvierte ihre Ausbildung in den 70er Jahren bei Dr. Bobath und seiner Frau in Seattle und hat sich auf die Behandlung von Kindern mit neuromotorischen und muskulo-skelettalen Dysfunktionen spezialisiert.

Ihr in den 1970er Jahren entstandenes Therapiekonzept (www.ayfudad.com), bei dem Physiotherapie unter Verwendung einer zweiteiligen therapeutischen Gipsorthese durchgeführt wurde, entwickelte sich ab 1985 unter Mitwirkung des Orthopädietechnikers und Gründers der Firma Cascade (www.dafo.com), Don Buethorn, zum Konzept der dynamischen Orthetik, dessen prominentester Vertreter die "Nancy-Hylton-Fussorthese" ist.

Die dynamischen Wölbungssysteme des Fusses tragen wesentlich zur Stabilität, Haltungskontrolle und Balance bei. Eine präzise Unterstützung dieser Systeme in Neutralstellung bei gleichzeitiger kontrollierter Bewegungsfreiheit im Sprunggelenk, wirkt sich günstig auf die gesamte Körperkontrolle aus und ermöglicht ein korrigiertes propriozeptives Feedback. Individuell gestaltete DFOs (Dynamic Foot Orthosis) bzw. DAFOs (Dynamic Ancle Foot Orthosis) sind daher eine wirksame Hilfe bei der Behandlung für alle zerebral bewegungsgestörten Patienten.

Das hervorstechende Merkmal der propriozeptiven Fussorthese ist die ausgeprägt stark konturierte Fussbettung. Die Konturen entsprechen den natürlichen, dynamischen Fussgewölben und dienen der Aktivierung der Propriozeptoren durch Punktstimulation und Gelenkeinstellung zur Stabilisierung der Fussmittelstellung. mit einer flexiblen Oberfläche für feinere Balancereaktionen. Die Abrollmöglichkeit bleibt voll erhalten.

Da die Fussorthese eine hohe Anzahl von fein differenzierten Unterstützungspunkten aufweist, wird sie nach individueller, dreidimensionaler Mass-/Abformtechnik in Sandwichbauweise mit geschlossenzelligem Schaumstoff aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA), mit Überzug und Trägersohle angefertigt.

Die Unterstützungspunkte (Prozeptorbereiche)

  • im Bereich des Sustentaculum talii und des Os naviculare und
  • an der Peronealbucht hinter der Basis des Os metartasale V

dienen zur Stabilisierung des unteren Sprunggelenkes.

Zur Stabilisierung des Vorfusses und der Zehen werden Prozeptorelemente wie folgt gesetzt:

  • im Zentrum des Mittelfusses
  • unter den Zehen II-V, die dorsalextendiert in eine horizontale Lage gebracht werden und dadurch bei der Gleichgewichtsfindung aktiv werden könne
  • das Grosszehengrundgelenk wird etwas tiefer gelegt um die Grundgelenke der Zehen II-V zu unterstützen.

Die präzise lokalisierten und fein differenzierten Unterstützungspunkte mit grosser Formschlüssigkeit erzeugen die stabilisierende Wirkung der Orthese. Sie wirkt sich positiv, im Sinne einer Regulierung, auf die Tonusverhältnisse aus und verbessert die Rückmeldung (Propriozeption), die der Patient von den Füssen erhält.