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  • Technische Orthopädie und Silikontechnik in Zürich

Sensomotorische Schuh - Einlagen nach Mass

Sensomotorische Schuheinlagen stützen den Fuss an definierten anatomischen Punkten. Wichtiger ist jedoch die gleichzeitige "Aktivierung" der Fuss- und Unterschenkelmuskulatur. Die Einlage soll den Fuss so wenig wie möglich in der Bewegung einschränken und viel mehr dafür sorgen, dass er sich von selbst aufrichtet.

Wir empfehlen bevorzugt Fuss-Versorgungen nach dem sensomotorischen Konzept. Ziel des Konzepts ist es vernachlässigte Muskeln zu aktivieren und überforderte Muskeln zu entspannen. Nach OSM Lothar Jahrling – neben Nancy Hylton einer der Pioniere der sensomotorischen Einlagenversorgung – wird durch Verlängerung der Muskelstrecke eine Tonusreduktion hervorgerufen, während dieser durch Verkürzung der Muskelstrecke aktiviert werden kann.
In diesen dynamischen Versorgungskonzepten finden sich klassische, biomechanische Korrektur- oder Stützmechanismen wieder, wobei sich die Auswahl der Materialien und die Formgebung deutlich von den herkömmlichen Vorbildern unterscheiden.
Insbesondere für den Bereich der Tonusreduktion ist der positive Effekt der Versorgung wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass der Patient propriozeptiv registriert „mein Fuss ist stabil“ (durch die Versorgung), und er damit weniger unkoordinierte aktive Stabilisierungsarbeit (= hoher Tonus) leisten muss.

Je nach Patient sind sensomotorische Einlagen nicht die richtige Versorgung. In solchen Fällen kommen auch bei uns natürlich z.B. bettende Einlagen zum Einsatz.

Wir fertigen die Schuheinlagen ausschliesslich nach Mass an! In jedem Fall ist eine individuelle Anpassung an den Fuss erforderlich, um das gewünschte Resultat zu erzielen!

Sensomotorische Schuheinlagen im Norden Zürichs
Paar sensomotorische Einlagen mit schwarzem Überzug

Spezielle Form der sensomotorischen Einlage: Die Pyramiden-Einlage

Ein spezielle Form der sensomotorischen Einlage ist die Pyramiden-Einlage. Sie reduziert durch kantige Aufbauten im Vorfussbereich (die "Pyramiden") den Tonus der Wadenmuskulatur und hilft so Patienten mit habituellem Zehenspitzengang. Häufig betroffen sind Kinder.

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Pyramiden Einlagen vor der Anprobe: Gut zu sehen ist der spezielle Aufbau im Vorfussbereich
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Pyramiden Einlagen vor Anprobe von vorne
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Pyramiden Einlagen nach Fertigstellung: Die Oberfläche wird mit Microfaser überklebt (hier dunkelblau)
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Pyramiden Einlagen mit Microfaser - Überzug

Ihr Besuch bei uns

Eingangsgespräch:

Ein erstes Eingangsgespräch dauert ca. 20 Minuten und ist kostenlos und unverbindlich.

Unsere Methode ist ein schrittweises Vorgehen, um die Ursachen der körperstatischen Fehlhaltung festzustellen und diese über das körpereigene Reflexsystem der Propriozeption (Selbstwahrnehmung) nachhaltig, dauerhaft und wirkungsvoll zu korrigieren.
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch mit Anamnese. Erste Hinweise auf mögliche Ursachen für körperstatisch bedingte Beschwerden werden dokumentiert.

Statikanalyse & Haltungsbefund der Wirbelsäule:
Hierbei werden optisch auffällige Haltungsveränderungen festgestellt, die eventuell Ursachen für Beschwerden darstellen. Die Analyse hat zum Ziel das Krümmungsverhalten der Wirbelsäule zu bestimmen. Abweichungen von Normwerten gehen oft mit charakteristischen Veränderungen der Muskelspannung einher.

Man unterscheidet grundsätzlich in verschiedene Haltungstypen:

  • hypotone (schlaffe) Körperhaltung

  • hypertone (angespannte) Körperhaltung

  • optimale Körperhaltung

Sensomotorische Schuheinlage in Rundum-Ansicht
360° Ansicht, mit Mauszeiger drehen

Untersuchung von Schulter & Becken

Ziel ist es, mögliche Verdrehungen und Verschiebungen der Körperachse als Ursache von Dysbalancen und muskulären Verspannungen ausfindig zu machen.

Palpation der Haltemuskulatur:

Die Körperhaltung (Postur) wird von der Haltemuskulatur bestimmt. Im Zusammenhang mit der Körperstatik spielen Muskelspannung (Tonus) und Muskelverspannung (Hypertonus) eine wesentliche Rolle. Die Tastuntersuchung (Palpation) der Haltemuskulatur ist deshalb ein wesentliches Untersuchungskriterium. So wird der Körper auf muskuläre Verspannungen, insbesondere Versteifungen des grossen Komplexus, des Trapezmuskels, des langen Rückenmuskels, der Wadenmuskulatur und der Fusssohle (Plantarfaszie) hin untersucht.

Messung:

Im beidbeinigen Stand wird mit dem photooptischen Scansystem eine Messung durchgeführt. Die Konstruktion auch schwieriger Fälle der Fussversorgung findet am Computer statt. Die gescannten Bilddaten werden mit der speziellen CAD-Software weiterbearbeitet. Die Modellierungen wie Tieferlegungen, Pelottierungen oder Gewölbeverläufe werden am Bildschirm millimetergenau gestaltet.

Eine sensomotorische Schuheinlage muss zwei wesentliche Funktionen erfüllen:

  • Zum einen wird der Fuss gebettet (Molding), um die optimale Formschlüssigkeit zwischen Hilfsmittel und Fuss, sowohl in der Statik, als auch in der Dynamik, zu erreichen.
  • Zum anderen sendet die Schuheinlage über Prozeptoren Signale an das Weichgewebe des Fusses, welche sensomotorische Impulse zur Korrektur und aktiven Steuerung auslösen.

Die Schuheinlage vermittelt dabei zwischen dem physiologischen und dem pathologischen Verhalten des Körpers. Sie ermöglicht gezielt alle zugelassenen Bewegungsmuster (stabilisiert /dynamisiert) und bildet die Basis neurologischer Interaktion.

Mit der Feinbearbeitung der Schuheinlage wird der Vorgang abgeschlossen, so dass eine für den Kunden individuell angepasste Schuheinlage über ein CNC-gesteuertes Frässystem massgenau hergestellt wird.

Die Korrektur der Körperstatik:

Die bewährten konservativen orthopädietechnischen Erkenntnisse werden mit modernen sensomotorischen Wirkungsansätzen in einem Versorgungskonzept integriert.
Die skelettäre Umorientierung durch die Fussorthese ist das Ziel.

Schuheinlagen wirken aufgrund der Komplexität des menschlichen Bewegungsapparates stark individuell auf den Körper. Umso wichtiger ist die Herstellung und bedarfsgerecht optimale Anpassung der Schuheinlagen durch einen geschulten Orthopädietechniker.

Das Versorgungskonzept basiert auf der Grundüberlegung, dem Fuss so viel Freiheit wie möglich zu geben und wo erforderlich gezielt und punktuell einzugreifen. Ausgehend von der Untersuchung und dem Scan wird die sensomotorische Schuheinlage so gestaltet, dass an genau definierten Punkten unter der Fusssohle Prozeptoren (Druckpunkte) platziert werden, um auf die neuromuskulären- und neurotendinösen Rezeptoren einzuwirken. Dadurch wird ein körpereigener Reflex ausgelöst, zunächst lokal an dem Muskel an dem der Prozeptor liegt. Von dort breitet sich der Reflex über die Muskelketten im ganzen Körper aus, abhängig davon welcher Fussmuskel durch welchen speziellen Prozeptor stimuliert wurde. Dadurch können Muskelspannungen im gesamten Körper sehr gezielt verändert und somit funktionelle Fehlhaltungen korrigiert werden. Eine spürbare und sichtbare Verbesserung der Körperstatik wird mittels der Prozeptoren erreicht.

Die Wirkung:

Der ausgelöste Reflex ist ähnlich dem Patellasehnenreflex, d.h. er verläuft äusserst schnell und ist nicht willentlich beeinflussbar. Durch das Auslösen eines propriozeptiven Reflexes werden die muskulären Veränderungen zwingend spürbar, über die Reflexauslösung lassen zuvor schmerzhafte Muskeldruckpunkte nach.

Insbesondere kommt es zu folgenden Verbesserungen:

  • Linderung haltungsbedingter Beschwerden u. Schmerzen von Kopf bis Fuss
  • Reduzierung von Muskelverspannungen
  • Vorbeugung von Schäden u. Fehlhaltungen
  • Verbesserung von Bewegungsabläufen in Alltag, Beruf, Sport durch eine optimierte Körperstatik
  • Mehr Energie für die Bewegung im Alltag und beim Sport

Unser weiterer Service:
Bedarfsgerecht wird im Rahmen einer – kostenlosen – Kontrolluntersuchung die Wirkung der individuellen Schuheinlagen auf die Körperhaltung überprüft und bei Bedarf zu tariflichen Preisen angepasst. Unabhängig davon sollte die therapeutische Wirkung der Schuheinlagen einmal im Jahr durch eine Neu- Untersuchung der Körperstatik überprüft werden. 

Vergleich der Versorgungskonzepte

Konservativ
Sensomotorisch/Propriozeptiv
Unphysiologische AnatomieUnphysiologische Umwelt
Pathologische StrukturenDysfunktion normaler Strukturen
Passive KorrekturVerbesserung der Funktion
KrankheitsbildspezifischBefundspezifisch
AbdruckFunktionstests
KonfektioniertIndividuell spezifisch
GewölbewiederherstellungSteuerung
durch passive Bettungdurch Komponentenunterstützung
Die Einlage gibt die Korrektur vorKörpereigene Korrektur
BiomechanischBiomechanisch und sensomotorisch
KontrolleFunktionelle Justierung
Einschränkung des GelenksMobilisierung des Gelenks
BewegungskontrolleVeränderung des Bewegungsmusters
Harte MaterialienBewegliche Materialien
Starre EinlagenFlexible Einlagen
ErsatzTherapie
FremdkörperIntegriert in den Bewegungsablauf
Nach LehrbuchPatientenspezifisch
SchulmedizinischGanzheitlich
to be continued...