Physiologische Unbedenklichkeit
Zu den Produkten
Silikon - für eine bessere Versorgungsqualität
In den 1990er Jahren wurde der Werkstoff Silikon mit seinen vielfältigen Möglichkeiten für die Orthopädietechnik entdeckt. Dabei denkt man zunächst an die kosmetischen Gestaltungsmöglichkeiten zur Verkleidung von Arm- und Beinprothesen oder den kosmetischen Ersatz von Ohren, Nasen, Fingern, usw.
Über diese ästhetischen Aspekte hinaus, haben wir auch die funktionelle Seite von Silikon zu schätzen gelernt, die zunehmend mehr an Bedeutung gewinnt. Der Werkstoff hat die Grenzen des Machbaren in der Orthopädietechnik deutlich erweitert, so dass die Verwendung von Silikon immer dann erwogen wird, wenn wir mit den herkömmlichen Materialien nicht weiter kommen.
Um das Material besser zum Nutzen unserer Patienten einsetzen zu können, haben wir im Jahr 2006 eine eigene Silikonabteilung gegründet, die sich ausschliesslich mit der Anwendung und Weiterentwicklung dieses Werkstoffs beschäftigt und sehr viel Zeit darauf verwendet, das Potenzial dieses Materials kennen und einsetzen zu lernen.
Der Einsatz des Werkstoffes Silikon führt im Vergleich zu den konventionellen Werkstoffvarianten in vielen Anwendungsbereichen zu signifikanten Verbesserungen:
Adhäsionsverhalten: Das Silikon verfügt über ein ausgezeichnetes Adhäsionsverhalten zur Haut (sehr hohe Haftreibung). Die Nutzer berichten von einer deutlich besseren Haftung und Verbindung zum Körper.
Differenzierte Bettungsmöglichkeiten: Durch die Weiterentwicklung der Verarbeitungsmethoden ist es möglich, eine differenziert härtevariable Einbettung der unterschiedlichen Körperregionen, bei Beibehaltung einer homogenen Materialoberfläche vorzunehmen.
Wasserbeständigkeit: Hilfsmittel aus Silikon sind in vollem Umfang feuchtigkeitsresistent und wasserbeständig. Sie besitzen daher auch ein deutlich erweitertes Einsatzspektrum im Alltag. So können z.B. Silikonorthesen auch bei schmutzbelasteten Arbeiten in Garten und Werkstatt zum Einsatz kommen, da sie im Anschluss leicht zu reinigen sind. Fussprothesen und Handprothesen aus Silikon können z.B. bedenkenlos zum Schwimmen getragen werden.
Pflege und Hygiene: Silikon ist ein äusserst schmutzresistenter Werkstoff, der problemlos mit Wasser und pH-neutralen Waschsubstanzen gewaschen werden kann. Die gute thermische Resistenz (-50° bis + 240°C) ermöglicht die Reinigung im Autoklav bzw. das Auskochen.
Tragekomfort: Durch die technischen Möglichkeiten einer differenzierten Bettungstechnik unter Verwendung unterschiedlicher Viskositätsgrade kann eine komfortable und formschlüssige Einbettung der Körperteile erfolgen.
Materialmechanik und elastisches Verhalten: Silikon verfügt über ausgesprochen gute Mechanikwerte. In Kombination mit dem elastischen Verhalten werden diese Werte von keinem anderen Werkstoff in dieser Kombination erreicht. Dies hat zur Folge, dass Reparaturaufwendungen deutlich seltener auftreten als bei aus konventionellen Werkstoffen gefertigten Hilfsmitteln.
Antiallergene Eigenschaften: Die bei direktem Hautkontakt zum Einsatz kommenden medizinischen Silikone sind auf Biokompatibilität geprüft und verfügen über eine hervorragende Hautverträglichkeit. So sind auf biokompatible HTV-Silikone bisher keine Allergien aufgetreten.
Ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten: Da das Rohmaterial Silikon im Zuge der Hilfsmittelherstellung eingefärbt werden kann, ist gerade bei den prothetischen Hilfsmitteln eine individuelle, auf die Hautfarbe des Patienten abgestimmte Farbgebung möglich. Hierbei können auch patientenspezifische Besonderheiten, wie z.B. ungewöhnliche Pigmentierungen der Haut, berücksichtigt werden. Die Farbabstimmung erfolgt in der Regel direkt am Patienten. Zur Verstärkung der Tiefenwirkung muss bei der Einfärbung die geeignete Transluzenz gewählt werden. Durch die Beimengung kurzstapeliger Seidenfasern in verschiedenen Farbtönen können zusätzliche Effekte erzeugt werden.